Wie wär’s mit einem weiteren R&B-Album zum Thema Zwischenmenschliche, Romantische Liebe? Gibt es schon genug? Nicht in der Form, wie es Cellus Hamilton gelungen ist!
Auf bislang unnachahmliche Art und Weise verknüpft er in diesem unverblümt-offen vorgetragenen Konzeptalbum sowohl die geistliche Dimension auf der einen Seite mit den damit verbundenen, sehr bildhaft dargestellten, Gefühlen. Diese Gefühle umfassen alles von Sehnsucht, über erotische Anziehung bis hin zu handfesten Wortgefechten. In fast jedem Track schwingt derart viel Erotik mit, dass man beim Zuhören aufpassen muss, nicht rot zu werden.
Was sich zunächst intuitiv als „No-Go“ für einen christlichen Künstler anfühlt, entpuppt sich tatsächlich als ein unfassbar mutiges und konsequent durchgeführtes Projekt! Denn Hamilton möchte mit diesem Ansatz den revolutionären Versuch starten, die durch die Gesellschaft geschundene Stellung der Sexualität wieder in Richtung „Gott gegebenes, heiliges Geschenk, welches ausschließlich für die Ehe gedacht ist und in diesem Rahmen durchaus in all‘ ihrer Fülle ausgelebt und genossen werden darf“ zu wenden. Um dieses Tabu-Thema endlich für einen offenen Dialog zu eröffnen, bedarf es genau solcher unerschrockenen Projekte, wo kein Blatt vor den Mund genommen wird.
Das Album beginnt mit der telefonischen Anfrage Hamiltons bei seinem künftigen Schwiegervater, in dem er um die Hand dessen Tochter bittet. Im Laufe des Albums werden immer wieder Auszüge dieses (und weiterer) Gespräche abgespielt oder auch Bibelabschnitte aus dem Hohelied vorgelesen.
Letztendlich ist das Album exakt am Hochzeitstag des Protagonisten erschienen und gibt wohl klar die Richtung vor, wie Cellus Hamilton sich eine Gott wohlgefällige und von Spaß und Freude geleitete Ehe vorstellt. Die Haltung mit der Hamilton in den Stand der Ehe eintritt, ist dem Albumtitel zu entnehmen (dt.: Ihre Füße zu waschen).
Hier ein paar Ausschnitte der Album-Listening-Party, an denen exakt 4 verheiratete Ehepaare teilnehmen durften: